Viele Menschen kennen die Nickelallergie als Kontaktallergie: Wenn eine Person mit Nickelallergie zum Beispiel nickelhaltigen Schmuck trägt, reagiert die Haut mit einem juckenden Ausschlag. Ungefähr 15 Prozent der Deutschen leiden an einer Nickelallergie, aber die orale Nickelallergie betrifft nur etwa 2 bis 10 Prozent der Nickelallergiker. Was das genau bedeutet, erklären wir hier.
Was ist Nickel?
Nickel ist ein Metall, aber auch ein Spurenelement. Das Metall ist sehr weit verbreitet, aber seine Konzentration ist häufig gering.
In sehr geringen Mengen braucht unser Körper das Spurenelement Nickel und wir nehmen es ganz einfach durch unsere Ernährung auf. Nickel gelangt von unserer Nahrung über den Magen ins Blut. Meist nehmen wir zu viel Nickel zu uns, deswegen wird ein Teil des Spurenelements über den Harn ausgeschieden. Der Rest gelangt über die Nahrung ins Blut, wird an Proteine gebunden und teilweise gespeichert.
Was ist der Unterschied zwischen einer kontaktbezogenen und einer oralen Nickelallergie?
Bei einer Nickel-Kontaktallergie reagiert die Haut mit einer allergischen Reaktion auf das Metall. Aber warum? Nickel geht mit bestimmten Eiweißen eine Bindung ein. Auf diese Eiweiß-Nickel-Verbindung reagieren Abwehrzellen der Haut dann mit einer Entzündungsreaktion, also einem Hautausschlag.
Nach dem Kontakt zu nickelhaltigen Objekten (z. B. Schmuck) reagiert die Haut einer Nickelallergikerin oder eines Nickelallergikers mit also einem juckenden Ausschlag – meist begrenzt auf die Stelle, die Kontakt mit dem nickelhaltigen Objekt hatte, manchmal aber auch am ganzen Körper bzw. an verschiedensten Körperstellen.
Manche NickelallergikerInnen leiden aber zusätzlich zur Kontaktallergie auch unter einer oralen Allergie, bei der die Aufnahme von Nickel aus der Nahrung zu allergischen Reaktionen führt. Das Problem dabei: Es gibt fast keine nickelfreien Nahrungsmittel. Eine nickelarme Ernährung ist jedoch möglich.
Bei einer schweren Nickelallergie und beim Auftreten von allergischen Reaktionen nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel sollte mit einer Ärztin oder einem Arzt abgeklärt werden, ob es sich um eine orale Nickelallergie handelt und was zur Linderung der Symptome zu tun ist.
Welche Symptome treten bei einer oralen Nickelallergie auf?
Die Symptome einer oralen Nickelallergie sind sehr vielfältig und können recht unspezifisch wirken. Zu den Symptomen zählen:
- Magen-Darm-Beschwerden
- das Gefühl, Fieber zu haben (aber ohne tatsächlich eine erhöhte Temperatur zu haben)
- Herzrasen
- Metallgeschmack
- Zungenbrennen
- Zahnfleischentzündungen
- Juckreiz an der Kopfhaut
- Haarausfall
- depressive Verstimmungen
- plötzliche Müdigkeitsanfälle
- Aufflackern oder Verstärkung von Hautekzemen
- Migräne
Besteht bereits eine Nickel-Kontaktallergie, solltest du beim regelmäßigen Auftreten eines oder mehrerer Symptome unbedingt mit einem Profi sprechen.
Lebensmittel bei einer oralen Allergie gegen Nickel
Es gibt einige Lebensmittel, die besonders wenig Nickel enthalten. Hierzu gehören:
- Fette und Öle
- Milchprodukte ohne Zusätze
- Eier
- Fleisch und frischer Fisch (außer Bückling, Sardinen, Hecht, Hering und Schleie) sowie Garnelen und Krabben
- Frisches Obst (außer Kirschen)
- Kartoffeln
- Frisches Gemüse (außer Hülsenfrüchte, Spinat, Brokkoli und Wirsing)
- Honig
Das Spurenelement Nickel kommt aber in fast allen Lebensmitteln in unterschiedlichen Konzentrationen vor. Besonders nickelreich sind beispielsweise:
- Vollkornprodukte
- Haferflocken
- Obst- und Gemüseschalen
- Nüsse und Erdnüsse
- Gemüsekonserven (hier liegt das Problem insbesondere in der Verpackung)
- Schokolade und Kakao
- Sojaprodukte
Darüber hinaus sollten Personen, die unter einer oralen Nickelallergie leiden, unbedingt auf das Rauchen verzichten. Tabak enthält nämlich ebenfalls Nickel.
Zubereitung von Lebensmitteln bei oraler Allergie auf Nickel
Da sich Nickelionen beim Kontakt mit Flüssigkeiten, Säuren und Lebensmitteln lösen und so über die Nahrung aufgenommen werden können, sollten Betroffene auf folgende Dinge achten:
Nickelfreies Kochgeschirr. Töpfe, Pfannen, Bestecke und weiteres Kochgeschirr sollte unbedingt nickelfrei sein – z. B. aus nickelfreiem Edelstahl oder Glas.
Kein Wasserkocher mit offener Heizspirale. Ein Wasserkocher mit verdeckter Heizspirale ist problemlos nutzbar, aber bei einem Wasserkocher mit offener Heizspirale können sich Nickelionen lösen und ins Wasser gelangen.
Kaffee von Hand aufbrühen. Kaffee selbst ist nicht nickelreich, aber das Durchlaufen einer Kaffeemaschine mit Metallteilen birgt Risiken, die das Aufbrühen von Hand nicht hat.
Obst und Gemüse schälen. Ein Großteil der Spurenelemente sammelt sich in der Schale, deswegen kann es helfen, Obst und Gemüse vor dem Verzehr zu schälen.
Quellen:
https://histafit.de/histamin-intoleranz-und-orale-nickelallergie/
https://www.chemie.de/lexikon/Nickel.html
https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/allergien/nickelallergie-733789.html
Danke für den Artikel. Seid 1,5 Jahren bin ich fürs Frühstück auf glutenfreie Hafermilch und Haferflocken umgestiegen. Seid dieser Zeit habe ich ständig eine leicht entzündete Speiseröhre. Ein stiller Reflux ist es nicht wie erst vermutet. Eine bestätigte Nickelallergie habe ich. Eine orale Allergie wurde zwar vermutet aber auf Nickel bin ich noch nicht gekommen. Werde es jetzt mal testen.
Danke für den Artikel,
LG Birgit Herzberg
Ich drücke dir die Daumen, dass der Test Klarheit bringt!
Liebe Grüße
Sabrina vom KochTrotz-Team
Sehr gerne liebe Birgit!
Viele Grüße
Steffi
Hallo Birgit, bin ich froh auf deinen Kommentar gestoßen zu sein. Mir geht es genau wie dir. Was ist denn mittlerweile bei dir raus gekommen? Viele liebe Grüße Bianca
Ich schliesse mich an… habe auch die Vermutung. Wo kann man es denn sicher testen lassen?
Liebe Alexandra,
den Test mach ein Allergologe.
Viele Grüße
Steffi