Im Gespräch mit Katharina Kugelmeier über den Beruf als Pilotin und Aerotoxisches Syndrom

KochTrotz Couch | Katharina Kugelmeier | Aerotoxisches Syndrom

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Im Gespräch mit Katharina Kugelmeier über den Beruf als Pilotin und Aerotoxisches Syndrom

Auf meiner roten KochTrotz Couch hat Katharina Platz genommen. Ganz bewusst habe ich Katharina auf meine Couch eingeladen. Ich habe Katharina gebeten, uns allen über die Fliegerei und ihre Geschichte zu berichten. Wir reden über das Thema “Fliegen und Fume-Events”. Habt ihr davon schon etwas gehört?

Katharina und ich kennen uns schon ein paar Jahre, auch im realen Leben. Umso mehr freue ich mich, dass wir dieses Gespräch führen und uns wieder einmal sehen.

Wir steigen direkt ein. Ich habe 10 Punkte mit Fragen vorbereitet.

1) Liebe Katharina, magst Du Dich meinen LeserInnen kurz vorstellen?

Ja klar! Ich bin Katharina Kugelmeier, 32 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Katzen. Ich war Pilotin, bin mittlerweile aber seit sechs Jahren berufsunfähig erkrankt, seit fast vier Jahren sogar komplett erwerbsunfähig und auch als schwerbeschädigt eingestuft. Zur Zeit lebe ich in Grevenbroich, mein Herz hängt aber noch in Österreich, wo ich insgesamt fast sieben Jahre gelebt habe. Ich koche gern (muss ich auch, weil ich recht eingeschränkt bin, was ich noch essen kann), lese viel, bin gern kreativ und habe mit anderen durch die Fliegerei Erkrankten einen gemeinnützigen Verein gegründet. Außerdem bin ich im Mini-Rahmen selbstständig als Redakteurin/Journalistin und Social Media und Marketing Beraterin. Normal arbeiten ist durch meine Erkrankung leider absolut nicht möglich, und so versuche ich, wenigstens hier und da im Rahmen meiner Möglichkeiten was zu machen.

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2) Du hast deinen Traumberuf ergriffen. Wie wird man Pilotin? Welche Voraussetzungen benötigt man? Dauert die Ausbildung lange und ist sie schwierig? Ist sie teuer?

Ja, ich habe meinen absoluten Traumberuf ergriffen. Und obwohl es mich so krank gemacht hat, trauere ich ihm noch immer fast jeden Tag nach und könnte heulen, wenn ich Flugzeuge sehe. Ich darf ja auch privat aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr fliegen. Um Pilotin zu werden, muss man sich glaub ich erst mal absolut sicher sein, dass man das will. Man arbeitet in einer absoluten Männer-Domäne und muss dafür einfach gemacht sein. Für mich kam dann noch die Familien-Frage dazu, weil für mich klar war, dass ich entweder Pilotin oder Mutter werde. Ist man beides, kann man in meinen Augen weder dem einen noch dem anderen gerecht werden. Da für mich der Traum vom Fliegen und der Wunsch, die Welt zu sehen, größer waren, hab ich mich für´s Fliegen entschieden. Der klassische Weg ins Cockpit führt die Meisten erst einmal zu Lufthansa. Bekommt man dort einen Platz, werden die Kosten nämlich von Lufthansa übernommen und nach der Ausbildung über das Gehalt zurückgezahlt. Für viele ist das auch die einzige Möglichkeit, diesen Weg zu gehen. Allerdings werden von 1.000 Bewerbern im Durchschnitt 4 genommen. Die Einstellungstests, die über mehrere Tage gehen und vom DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) durchgeführt werden, haben es wirklich in sich. Ich bin wegen einem Test der ersten 18 leider raus gefallen.Die Alternative geht dann über private Flugschulen. Dort sind die Voraussetzungen verhältnismäßig human. Man sollte möglichst Abitur haben, brauch ein einwandfreies Führungszeugnis, muss fit in Mathe, Physik und Englisch sein und darf keinerlei gesundheitliche Einschränkungen haben. Früher durfte man sogar nicht mal plombierte Zähne haben, das ist allerdings nicht mehr der Fall. Dennoch ist das Erlangen der medizinischen Tauglichkeit nicht ohne und es gibt tatsächliche immer wieder einige, die sie nicht bekommen. Wenn man das alles erfüllt, muss man sich nur noch eine passende Schule suchen. Hier sollte man sich wirklich einige anschauen und am besten auch mit anderen Schülern sprechen oder sich im Internet informieren. Leider gibt es da nämlich einige schwarze Schafe. Außerdem muss man klären, woher man die Kosten für die Ausbildung nimmt. Die Dauer beläuft sich auf zwei bis vier Jahre. Im Durchschnitt sind es drei Jahre, aber es kommt auch immer auf das Wetter und Prüfungstermine an. Das Wetter ist nämlich für das „Time-building“ wichtig, so nennt man das Sammeln von Flugerfahrung in den kleinen Maschinen. Hier muss man knappe 200 Stunden erfliegen, um den nächsten Schein machen zu können. Und das ist eben schlecht berechenbar.

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Ob die Ausbildung schwierig ist, kann man nicht pauschal sagen. Sie ist wahnsinnig komplex und die Prüfungen sind wirklich sehr heftig. Ich glaube, hier trennt sich dann auch ein großer Teil der Spreu vom Weizen, denn um sich auf die theoretischen Prüfungen vorzubereiten, muss man echt motiviert sein und gut lernen können. Die Fächer sind auch sehr unterschiedlich, neben verschiedenen Bereichen der Navigation kommt ja auch Technik, Recht, Meteorologie, menschliches Leistungsvermögen und vieles mehr auf einen zu. Und man kann die Prüfungen auch nicht unbegrenzt oft wiederholen.

Zum Preis, tja, ich könnte wahrscheinlich ne schicke Wohnung besitzen oder einen Luxus-Sportwagen fahren, wäre ich nicht Pilotin geworden. Abgesehen davon, dass ich noch gesund wäre. Neben den reinen Ausbildungskosten (die immer mindestens ein Drittel höher sind, als was die Schulen sagen) muss man in dieser Zeit ja auch von was leben. Denn nebenbei arbeiten ist in den meisten Phasen fast nicht möglich. Man kommt schon locker in den sechsstelligen Bereich, vor allem, wenn man die Musterberechtigung für das erste Flugzeug nach der Ausbildung auch mit einrechnet. 150.000 Euro sind da insgesamt sehr schnell weg. Vor allem in der heutigen Zeit ist es mit den Gehältern, die junge Piloten bekommen, wenn sie denn dann überhaupt einen Job finden, fast nicht möglich, das zurück zu zahlen. Die Gehälter, die in den Köpfen der Leute schwirren, die gibt es schon sehr lange nicht mehr. Von einer kleinen Airline wurde mir seinerzeit mal ein Brutto Gehalt von 1.700€ angeboten. Ohne weitere Zulagen oder so. Und die Musterberechtigung (der Schein für das jeweilige Flugzeugmuster) hätte ich mit 20.000€ auch vorher selbst zahlen dürfen. Ich habe dann dankend abgelehnt, da hätte ich es mir nicht leisten können, für die zu arbeiten. Mittlerweile ist das alles noch kurioser, mittlerweile zahlen Piloten teilweise die Airlines dafür, dass sie als Copilot fliegen dürfen, um Stunden zu sammeln. Das nennt sich dann „Self sponsored Line-Training“. Total abartig!

3) Wie können wir uns den Berufsalltag einer Pilotin vorstellen?

Der Berufsalltag ist sehr unterschiedlich. Das hängt sehr stark davon ab, wo man arbeitet und was man fliegt. Bei einer Airline ist es beispielsweise so, dass man jeden Monat einen festen Dienstplan hat. Hier sind entweder die konkreten Flüge drin, oder an manchen Tagen auch sogenannte Standby-Dienste, in denen man bei Anruf binnen 60 Minuten abflugbereit am Airport sein muss. Kommt man zu einem regulären Dienst, hat man zuerst einmal das Briefing mit der gesamten Crew. Hier wird der komplette Ablauf des Tages inklusive aller bekannten Besonderheiten besprochen. Diese können unbegleitete Kinder oder auch außergewöhnliche Wetterbedingungen sein. Außerdem stellt man sich einander vor, denn nicht immer kennt man seine anderen Crewmitglieder. Kommt man dann zum Flugzeug, wird dieses von den Piloten von Innen und Außen komplett gecheckt und unter die Lupe genommen. Meistens übernimmt das der Kapitän. Im Anschluss wird das Cockpit vorbereitet, die Flugroute ins System eingegeben und gemeinsam mit dem Bodenpersonal die weiteren Abläufe wie Tanken, Beladen und auch Boarding geplant. Wenn man bereit ist, kommuniziert man mit dem Tower und den Fluglotsen und es geht los. Die Phase bis kurz nach dem Start ist hier sehr stressig, vor allem, weil man immer auf alles gefasst sein muss. Ist man erstmal in der Luft, folgen meist mehrere Stunden „Langeweile“. Der Autopilot fliegt, einer der beiden Piloten (der Pilot flying) überwacht das Ganze und der andere (der Pilot non-flying) übernimmt den Papierkram und den Funk. Zur Landung wird es dann nochmal arbeitsintensiver im Cockpit. Hier übernimmt dann der Pilot flying wieder die Anweisungen der Fluglotsen zum Landeanflug in den Autopilot und macht die letzten paar Meilen und die Landung dann selbst. Während all dieser Phasen werden natürlich auch die ganzen Checklisten abgearbeitet, immer alles nach dem Vier-Augen-Prinzip. Das ist so der klassische Alltag.Ich selbst bin allerdings nie bei einer Airline angestellt gewesen. Das erste Jahr bin ich Ambulanz geflogen und dann noch weitere eineinhalb Jahre die Privatjets einer reichen deutschen Familie. Da ist das Leben ganz anders. Planen kann man nichts, ein Dienstplan ist ein frommer Wunsch. Man ist eigentlich rund um die Uhr auf Standby, gezahlt wird man nur, wenn man auch fliegt. Bei den Ambulanzflügen sind neben schwer Kranken und Intensivpatienten auch viele Organtransporte dabei. Diese spielen sich vor allem nachts ab. Da klingelt dann auch mal um halb drei das Handy und man hat maximal 60 Minuten, bis der Flieger mit laufendem Triebwerk auf dem Vorfeld stehen muss.Ganz so kurzfristig war es für die Familie nicht. Ob man fliegt oder nicht wusste man meistens am Vortag. Wann genau, das war allerdings selten klar. Außerdem wusste man nie, wie lange man unterwegs ist. Das heftigste war, als wir nach Spanien fliegen sollten. Heute hin und morgen zurück, das war der Plan. Nach 12 Tagen war ich dann allerdings das erste Mal wieder zu Hause… Der große Vorteil war da allerdings, dass man wirklich viel zu sehen bekommt. Europa kenne ich seit dieser Zeit echt gut. Ein Privatleben außerhalb dieses Jobs hat man allerdings nicht mehr wirklich, zu Hause war ich im Durchschnitt in dieser Zeit 3 Tage im Monat.

Eine weitere Besonderheit bei dieser Art der Fliegerei ist, dass man sich um alles selbst kümmert. Man macht die Flugplanungen selbst, kümmert sich um Hotels, um Catering, Mietwagen und alles, was die Passagiere sich so wünschen und vorstellen. Und eine bayrische Brotzeit für den Rückflug aus der zentralen Osttürkei ist da nicht die größte Herausforderung. Irgendwie ist man eine Mischung aus modernem Sklaven und Kindermädchen, aber ich hätte mir persönlich nichts Schöneres als diese Art der Fliegerei vorstellen können. Es war immer wieder spannend, man hat neue Dinge erleben können und es war einfach mehr, als nur von A nach B fliegen. Das hat schon echt Spaß gemacht. Die Ambulanz war allerdings eine sehr harte Schule. Das hätte ich auch nicht länger machen können. Viele Schicksale nimmt man hier einfach mit nach Hause, auch wenn ich großes Glück hatte, dass meine Passagiere alle die Zeit des Fluges überlebt haben. Aber man sieht schon echt viel, vor allem bei den Babies.

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4) Ich bin ja immer neugierig. Sind Beziehungen mit diesem Beruf nicht extrem schwierig?

Oh ja, Beziehungen sind eine echte Herausforderung und funktionieren nur sehr sehr selten. Nicht umsonst finden sich viele Paare innerhalb der Fliegerei. Jemand, der dieses Leben nicht selbst kennt, kann kaum verstehen, was es bedeutet und mit sich bringt. Ich habe damals zum Beispiel einen Freund gehabt, der unfassbar eifersüchtig war. Klar, ich war mit meinem Kapitän tagelang unterwegs, hab ihn mehr gesehen als meinen Freund. Das ist einfach extrem schwierig für einen Partner – vor allem, wenn die Frau Pilotin ist. Anfangs finden es immer alle toll, ist ja was Besonderes, wenn die Freundin Pilotin ist. Hat ja nicht jeder. (Es ist übrigens auch immer sehr lustig, die Reaktion zu sehen, wenn man sagt, dass man Pilotin ist 😉 ). Auf Dauer kommt aber kaum ein Mann damit zurecht. Während der Pilot ja fast immer mit einem anderen Piloten unterwegs ist, ist die Pilotin fast immer mit einem Piloten unterwegs. Da ist Eifersucht einfach vorprogrammiert. Wenn man dann noch fast nie zu Hause ist, nichts planen kann und selbst an seinen freien Tagen nie ohne Koffer und Uniform im Auto das Haus verlässt, bringt das wohl alle an die Grenzen. Für meine Ex war es da auch immer ein Problem, dass ich an meinen freien Tagen einfach nur froh war, mal zu Hause auf der Couch zu liegen, statt mit ihnen was zu unternehmen. Schließlich hab ich mit meinem Kapitän ja auch immer was gemacht… Klar, war ja auch die einzige Möglichkeit, um was zu essen und sich die Zeit zu vertreiben, wenn man denn dann mal welche hatte. Allzu oft ist man eh einfach nur todmüde ins Hotelbett gefallen und hat sich auf´s Frühstück gefreut, weil zum Essen mal wieder keine Zeit war.

5) Vor einigen Jahren konntest du nicht mehr fliegen. Was ist passiert?

Ja, das war im September 2011. Zu dem Zeitpunkt bin ich knappe drei Jahre beruflich geflogen. Ich war in der Vorbereitung auf einen Einstellungstest, als ich komplett zusammen geklappt bin. Dass es mir nicht so gut ging, hatte ich schon länger beobachtet. Immer wieder hatte ich Kopfschmerzen, Übelkeit, war völlig erschöpft, konnte aber nicht mehr schlafen, hatte Schwindel, Durchfälle und totale Konzentrationsschwierigkeiten. Besonders bei einer anspruchsvollen Landung ist mir das dann aufgefallen. In dem Moment hab ich gewusst, ich muss hier die Reißleine ziehen, um nicht zu einem Risiko für meine Passagiere zu werden. Zu diesem Zeitpunkt habe ich noch gedacht, es sei der Stress. Schließlich waren 16 Stunden Tage keine Seltenheit, frei hatte man so gut wie nie und trotzdem hat das Geld wegen des Kredites für die Ausbildung hinten und vorn nicht gereicht. Das war echt furchtbar! Ich habe dann beschlossen, mir erstmal eine Pause zu gönnen, zur Ruhe zu kommen und wieder fit zu werden. Auch der Schritt zu einer Airline war dann eine Überlegung, um zumindest ein etwas geregelteres Leben zu bekommen. Dass ich nie mehr ein Flugzeug geschweige denn ein Cockpit von Innen sehen werde, das hätte ich zu diesem Zeitpunkt niemals geglaubt. Ein Leben ohne Fliegen war für mich nicht vorstellbar. Dem hatte ich und hätte ich immer alles andere untergeordnet. Nachdem ich dann ein paar Wochen zu Hause war, habe ich gemerkt, dass es mir trotzdem zunehmend schlechter ging. Ich habe alle möglichen Sachen versucht, um „zur Ruhe zu kommen“. Ich war sogar bei einem Therapeuten, weil mir mein Arzt gesagt hat, meine Werte seien alle gut, es könne nur der Stress oder Psychosomatisch sein. Damals war mir allerdings klar, dass es nix mentales oder so ist, sondern was echt körperliches. Ich hab das immer gut unterscheiden können und kann es bis heute.

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6) Ich weiß welche Odyssee du hinter dir hast. Erzähl bitte! Wer hat Licht ins Dunkel gebracht? Wie lautet die Diagnose?

Im Februar/März 2012, also ein knappes halbes Jahr nach meinem letzten Flug, war noch immer keine Besserung in Sicht. Da war mir dann klar, dass ich eine Alternative zum Job im Cockpit brauche. Ich habe in der Zeit immer einige Tage in Wien für die Austro Control als SimPilotin (in der Ausbildung der Fluglotsen Flugzeuge am PC navigieren und kommunizieren) gearbeitet und konnte dies zum Glück auch weiter machen, um wenigstens ein paar Euro zu verdienen. Ich habe da schon gemerkt, dass ein Weg zurück ins Cockpit womöglich nicht mehr klappen wird. Also habe ich ein Fernstudium zur Fachjournalistin mit zweitem Schwerpunkt PR begonnen. Im Sommer habe ich dann auch wieder einen Job angefangen, in einer Redaktion als Assistentin. Das ging ein knappes Jahr gut, bis ich wieder komplett zusammen geklappt bin. Seit Frühling 2013 bin ich jetzt komplett arbeitsunfähig. Im Januar 2014 habe ich es zwar nochmal versucht, nach fünf Wochen bin ich aber vom Schreibtisch auf Intensiv kommen. In dieser ganzen Zeit wurden die Symptome immer mehr. Im Sommer 2013 stand sogar der Verdacht einer akuten Leukämie im Raum, was es zum Glück nicht war. Aber ich konnte nichts mehr. Ich hatte absolut keine Kondition, ständig Herzrasen und ein Hämmern, ich hab andauernd Durchfälle gehabt und Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, dass ich nicht mal mehr stehen konnte, Ohrenrauschen, Sehstörungen, völlige Erschöpfung, Schlaflosigkeit, und noch einiges mehr. Auf Intensiv gelandet bin ich, weil ich mit Herzrhythmusstörungen und Verdacht auf Vorhofflimmern vom Schreibtischstuhl gefallen bin. In der ganzen Zeit schon bin ich bei diversen Fachärzten und Spezialisten gewesen. Alle haben mir immer bescheinigt, wie gut meine Werte seien und dass es alles wieder gut wird, ich solle nur Geduld haben, zur Ruhe kommen und Stress reduzieren. Welchen Stress, das konnten mir die Ärzte auch nicht sagen, schließlich hab ich eh schon fast nix mehr machen können.Nachdem mich mein Herz dann auf Intensiv gebracht hat und man mir da wieder sagte, es sei alles nur der Stress, bin ich tatsächlich fast vier Monate in einer psychosomatischen Hypnose-Klinik gewesen. Ich kenne mich jetzt wirklich super selbst, aber meine körperlichen Beschwerden sind nicht besser geworden. Nach der Klinik bin ich auch erstmal zu meinen Eltern zurück, alleine Leben wäre mir zu riskant gewesen. Im Sommer 2014 habe ich dann auch den Höchststand meiner Beschwerden erreicht. Bis zu 30 Durchfälle am Tag, völlig egal, was ich gegessen habe oder was nicht, wahnsinnige Schmerzen, taube Arme und Beine, keinerlei Konzentration, immer wieder Übelkeit und Atemnot mit Herzrasen, das alles ist zu den bisherigen Symptomen noch dazu gekommen. Es war wirklich schrecklich. Aus dem Haus konnte ich nur noch mit einigen Imodium und einer Windel. Hätte ich meinen Hausarzt nicht gehabt, der Tag und Nacht für mich erreichbar war und unermüdlich mit mir nach der Ursache gesucht hat, ich wäre wohl heute nicht mehr hier.Ich war in der Zeit auch wieder in diversen Kliniken und Spezialisten, habe verschiedene Diäten probiert und alle möglichen Untersuchungen über mich ergehen lassen – alles ohne Erfolg oder eine Spur. Die täglichen Imodium zum Frühstück war das Einzige, was die Ärzte für mich tun konnten. Mit Medikamenten die Symptome kontrollieren – oder es zumindest versuchen. Ziemlich genau ein Jahr später (mit meinem jetzigen Mann an meiner Seite) bin ich dann auf die Uniklinik Göttingen gestoßen und deren Fume-Ambulanz. Diese spezielle Sprechstunde, wohlgemerkt die einzige in Deutschland, war zu dem Zeitpunkt auch erst einige Monate ein Anlaufpunkt für Menschen nach einem sogenannten Fume Event. Bei einem Fume Event kommt verunreinigte Luft in die Flugzeugkabine und vergiftet die Crew und Passagiere. Umgangssprachlich nennt man die Folgen davon „Aerotoxisches Syndrom“. Eine befreundete Flugbegleiterin hatte mich darauf aufmerksam gemacht. Nachdem ich ja wirklich alles andere durch hatte („Frau Kugelmeier, sie werden wieder gesund, das ist nichts körperliches, das ist durch die Psycho ausgelöst“) habe ich dann mit Göttingen Kontakt aufgenommen. Für mich war es eigentlich nur, um noch eine Ursache ausschießen zu können. Schließlich hatte ich ja nie einen Fume Event erlebt und war zu dem Zeitpunkt ja auch schon fünf Jahre in keinem Flugzeug mehr gewesen, und trotzdem wurden die Beschwerden zunehmend schlimmer. Aber egal, Hauptsache alles Mögliche und Unmögliche ausgeschlossen. Womit ich niemals gerechnet hätte: bereits bei der ersten Untersuchung in Göttigen war klar, auch ich bin vergiftet und leide an den daraus resultierenden Folgen. Es gibt nämlich nicht nur die Vergiftung durch Fume Events, sondern auch durch die Dauerbelastung im Niedrigdosenbereich, wie es bei mir der Fall ist. All meine einzelnen Diagnosen werden umgangssprachlich unter dem Begriff „Aerotoxisches Syndrom“ zusammengefasst.

Meine Diagnosen sind konkret:

  • Diffusionsstörung mit kapillarer Minderperfusion (ich nehme nur 60% Sauerstoff aus der Atemluft auf)
  • Small Fiber Neuropathie (ich habe nur noch ein Viertel der feinen Nervenfasern, dadurch auch die Schmerzen, Taubheit und Regulationsprobleme der Organe)
  • Kognitive Einschränkungen (Wortfindungsprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit)
  • Schwindelsyndrom (wahrscheinlich durch defekten Sakkulus)
  • Sakkadenstörung der Augen mit Dämmerungssehen
  • Multiple Chemikaliensensibilität (da kann mich auch mal ein Parfum ausknocken oder sowas)
  • Völlige Unverträglichkeit von künstlichen Geschmacksverstärkern, viele Dinge gehen auch nur komplett Bio

Was mir der Umweltmediziner noch sagt, erfahre ich erst noch, wenn alle Werte da sind, das ergänzt Steffi aber bei Bedarf bestimmt

7) Was bedeutet eine solche Diagnose für deine Gesundheit? Leben alle Betroffenen mit diesen Folgen?

Das mit den Diagnosen und Symptomen mein Leben nicht mehr ist wie vorher, ist wahrscheinlich klar. All diese Dinge sind auch irreversibel und viele meiner Werte werden auch noch immer schlechter. Das ist auch für meinen Mann nicht leicht, denn planbar ist mit mir auch nichts mehr. Ob ich einen guten oder schlechten Tag hab, kann ich immer erst am Tag sagen. Fliegen ist auch nie mehr möglich für mich, würde ich einen Fume Event erleben, wäre das wahrscheinlich das Letzte, was ich überhaupt erlebe, so sagt man mir. Es gibt nämlich auch genug Betroffene, die an den Folgen verstorben sind.Mittlerweile habe ich es mit einem natürlichen Entgiftungs-Dauer-Programm geschafft, keine täglichen Medikamente mehr nehmen zu müssen. Das ist für mich echt toll, auch wenn es immer noch Tage gibt, an denen ich nur mit 5 bis 6 Imodium mal ein paar Stunden aus dem Haus gehen kann.Ohne meinen Mann wäre auch der Haushalt für mich alleine kaum machbar. Durch all diese Dinge bin ich schon wahnsinnig eingeschränkt in allem!Trotzdem geht es mir tatsächlich in sofern besser, dass ich jetzt weiß, warum es ist, wie es ist. Ich kann lernen, mich damit zu arrangieren. Ich muss es ja auch lernen, denn nach heutigem Stand der Medizin kann man ohnehin nix tun. Außerdem wird es ja nach wie vor eher schlechter als besser.Von den Betroffenen leben alle mit diesen oder ähnlichen Folgen. Sehr viele wissen allerdings bis heute noch nichts von dieser Erkrankung und den Folgen, die kontaminierte Kabinenluft haben kann. Vor allem bei Passagieren ist es völlig unbekannt, und da die Beschwerden oft erst zeitverzögert auftreten, werden sie nicht mit einem vorherigen Flug in Verbindung gebracht.

Was man allerdings schon sagen kann: nicht jeder ist gleichermaßen anfällig. Es gibt grundsätzlich drei verschiedene Entgiftungs-Typen bei den Menschen. Die guten, mittleren und schlechten Entgifter. Der Gentest, zu welchem Typ ich gehöre, läuft noch, aber man ist sich ziemlich sicher, dass ich zu den „schlechten Entgiftern“ gehöre. Geht man von der Crew eines Flugzeugs aus, kann man sagen, dass die schlechten nach zwei bis drei Jahren Probleme bekommen, die mittleren nach zehn bis fünfzehn Jahren und die guten Entgifter womöglich nie – solange man keinen Fume Event erlebt. Da sieht es nämlich anders aus, bei einem Fume Event kann ein einziger Flug ausreichen, um lebenslange Schäden davon zu tragen.

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8) Traumberuf ade, Du wirst nie wieder fliegen können! Wie geht es dir damit? Hast du dich beruflich umorientiert, noch einmal eine Ausbildung gemacht?

Wenn man sein gesamtes Leben auf die Fliegerei ausrichtet, und dann nicht mal mehr ein Flugzeug betreten darf, ist das nicht leicht. Zu sagen, dass es mir damit gut geht, wäre gelogen. Allerdings ist die Fliegerei mittlerweile so ein Haifischbecken, da ist es vielleicht ganz gut, kein Teil mehr davon zu sein. Ein Teil meines Herzens wird aber immer da oben in den Wolken bleiben und es wird wahrscheinlich auch immer weh tun, ein Flugzeug am Himmel zu sehen.Auch wenn ich mittlerweile ja voll erwerbsunfähig bin, hatte ich mich tatsächlich umorientiert. Erst mit dem Fernstudium im Bereich Journalismus und PR und dann auch nochmal als Wiedereingliederungsmaßnahme der Agentur für Arbeit, weil ich partout nicht in Rente wollte Anfang 2016. Zu dem Zeitpunkt hatte man mir ja immer wieder gesagt, ich würde wieder voll gesund. Also wollte ich es versuchen und hab eine Weiterbildung im Bereich Online und Social Media Marketing gemacht. Das ging aber eh wieder nur eine Woche gut, den Rest hab ich dann mit Sondergenehmigung von daheim gemacht, da es ohnehin ein Online-Klassenraum war. Aber selbst das war nicht durchgängig möglich, da ich nicht längere Zeit am Schreibtisch sitzen kann und an manchen Tagen eben nicht mal aufstehen kann. Im Oktober 2016 habe ich dann wohl oder übel die Erwerbsunfähigkeitsrente beantragen müssen. Bis heute habe ich da allerdings keinen Bescheid und demnach auch keinen Cent monatliche Unterstützung. Mit meinem Mini-Gewerbe verdiene ich mir hier und da was dazu, aber ohne meinen Mann hätte ich ohne regelmäßiges Einkommen nicht mal die Möglichkeit, meine notwendigen Entgiftungspräparate zu kaufen.

9) Du hast mit weiteren Betroffenen ein besonderes Projekt ins Leben gerufen. Was macht ihr denn da und mit welchem Ziel?

Das stimmt. Wir haben P-CoC e.V. gegründet, die „Patienteninitiative – Contaminated Cabin Air e.V.“. Nachdem bereits zu Jahresbeginn eine Petition gestartet wurde (www.change.org/kabinenluft) mussten wir uns was überlegen, um weiter handeln und helfen zu können, ohne privat haftbar zu sein. Außerdem wollten wir Spenden sammeln können, um Dinge bewegen zu können, sowohl im Bereich der Forschung als auch der Aufklärung. Seit August sind wir jetzt auch mit allem drum und dran eingetragen und können Mitglieder und Spenden annehmen.KochTrotz Couch | Katharina Kugelmeier | Aerotoxisches SyndromUnser Ziel ist es, neben der generellen Aufklärungsarbeit auch Betroffenen zu helfen und die Forschung zu unterstützen. Und natürlich, die Situation zu verändern. Es kann in unseren Augen nicht sein, dass so viele Erkrankte billigend in Kauf genommen werden! Das ist echt ein Unding! Außerdem ist diese Vertuschung echt zum Kotzen. Was da alles passiert, das glaubt einem eh niemand. Fume Events und die Verunreinigung der Kabinenluft entstehen nur, weil bei allen Flugzeugen (außer Boeing 787) die Kabinenluft von den Triebwerken abgezapft wird. Das ist ähnlich, als würde man das Auto aus dem Auspuff-System belüften. Da in einem Triebwerk extrem hohe Temperaturen herrschen, gibt es hier bestimmte vollsynthetische Öle. Außerdem ist in einem Triebwerk natürlich Kerosin, Hydraulikflüssigkeit und manchmal auch Enteisungsmittel. Durch die Temperaturen pyrolysieren diese und gelangen über die Luft in die Kabine. Dabei entstehen annähernd 300 verschiedene Giftstoffe, die teilweise sogar noch gar nicht erforscht sind. Eine kleine Dosis ist fast immer in der Luft, ein Fume Event kommt durchschnittlich auf mindestens einem von 2.000 Flügen vor – das ist allein bei Lufthansa mehr als einmal täglich. Ich kann hier jedem den Film „Ungefiltert eingeatmet“ von Tim van Beveren ans Herz legen. Diesen gibt es als DVD auf Amazon und als Video on demand auf Vimeo.

10) Du bist Expertin auf diesem Gebiet. Was können Menschen tun, die den Verdacht haben, einem Fume-Event ausgesetzt worden zu sein? Wo kann ich mich informieren? Gibt es erste Hilfe Maßnahmen? Gibt es Anlaufstellen? Welchen Arzt muss ich aufsuchen?

Wenn man den Verdacht hat, einen Fume-Event erlebt zu haben, sollte man sofort handeln. Man erkennt das übrigens an dem Geruch – einer Mischung aus Käsefüßen, nassem Hund und Moder. Manchmal entwickelt sich sogar sichtbarer Rauch. Das Tückische ist allerdings, dass man einen Fume-Event nicht immer riechen kann. Manche Stoffe sind auch geruchlos.Generell würde ich jedem raten, sich mit einer Atemschutzmaske auszustatten, wenn man fliegt. Hier gibt es verschiedene, wir empfehlen mindestens die Schutzstufe ABEK1P3. Die Maske muss auf jeden Fall Mund und Nase luftdicht umschließen und wirklich gute und spezielle Filter haben, denn wir sprechen hier auch von Nanopartikeln. Es gibt für Flugzeuge übrigens noch keine Filter, die die Luft wirklich sauber halten, auch wenn die Airlines einem das gerne weißmachen wollen. Die Filter, die es gibt, sind entweder für andere Stoffe oder sitzen an einer Stelle, an der die Luft schon einmal durch die Kabine durch ist.Informieren kann man sich sehr gut über den oben genannten Film oder auch über unsere Homepage (www.p-coc.com) [email protected]). Auch sind wir telefonisch fast immer erreichbar, wenn es wirklich brennt. Auf unserer Homepage haben wir auch eine ausführliche Erklärung, was man tun kann und sollte, wenn man befürchtet, durch kontaminierte Kabinenluft betroffen zu sein. Als Sofortmaßnahme im Flugzeug gilt aber: Maske aufsetzen, wenn man eine dabei hat! (Die Sauerstoffmasken im Flugzeug bringen übrigens nix, die Luft daraus wird nämlich mit der Kabinenluft gemischt)Die einzige wirkliche Anlaufstelle ist die Fume-Sprechstunde der Uniklinik Göttingen mit Frau Dr. Heutelbeck. Die meisten niedergelassenen Ärzte haben von dieser noch recht jungen Thematik nämlich überhaupt keine Ahnung, obwohl es mittlerweile auch eine Studie der WHO gibt. Ansonsten kann man den Gang zum Umweltmediziner oder Toxikologen ans Herz legen.Wichtig ist allerdings, dass man sofort Urin- und Blutproben sichert. Diese kann einem jeder Arzt abnehmen und man kann sie mit nach Hause nehmen (auch wenn Ärzte sich oft weigern wollen, es auszuhändigen). Die allerwichtigsten Maßnahmen bekommt man auch über [email protected] per Mail-Responder.

Eine weitere sehr informative Seite auch ist AnsTageslicht.de. Die Informationen dort sind auch sehr umfassend dargestellt.

Kontakt zu uns gibt es natürlich auch, wir helfen immer:

www.p-coc.com

[email protected]

[email protected]

Meine Nummer (0152/55341975)

www.facebook.com/p.coc.eV

Unsere Petition: www.change.org/kabinenluft

Fume-Short-Guide: [email protected]

Mitgliedsantrag: https://p-coc.com/wp-content/uploads/2017/05/Mitgliedsantrag-P-CoC-Formular-08-17.pdf

Anmerkung von mir: Bitte zögert nicht, bei Fragen Kontakt aufzunehmen!

Vielen Dank für deine Offenheit liebe Katharina. Ich bin mir sicher, dein Thema und deine Erlebnisse bewegen viele meiner LeserInnen.

Die Zeit ist wie im Flug vergangen *Wortwitz*, obwohl unser Gespräch ganz schön lang geworden ist. Wie geht es euch mit Katharinas Erlebnissen? Habt ihr zuvor je etwas über das Aerotoxische Syndrom gehört? Ich bin bis heute bin ich ziemlich sprachlos, dass das Aerotoxische Syndrom völlig unbekannt ist. Wenn ich mir überlege, wie viele Flüge ich alleine dieses Jahr schon hinter mich gebracht habe, wird mir komisch.

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Stella

Hallo Katharina, danke, dass Du Deine “Leidensgeschichte” mit uns teilst! Es ist echt wichtig zu wissen, wie gefährlich Fliegen sein kann. Ich hatte vor einigen Jahren schon mal davon gehört (auf Youtube), aber wieder vergessen. Ich werde in Zukunft das Fliegen meiden … Es ist ja nicht das einzige, das uns vergiftet: auch Impfungen (schon im Babyalter!) und die Chemtrails scheinen wirklich das Ausbringen von giftigen Stoffen in die Atmosphäre zu bedeuten – da würde mich interessieren, ob Du, Katharina, etwas konkret davon weißt. Es wird ja immer wieder von Leuten in der Flugbranche bestätigt, dass da zusätzliche Mittel (auser Abgase) ausgesprüht werden.
Vielen herzlichen Dank auch Dir, Steffi, dass Du uns mit Katharina und der ganzen Problematik bekannt gemacht hast!
Und Dir, Katharina, wünsche ich ganz viel Mut und Freude, trotz erheblicher Einschränkungen. Grad, wenn man nicht so unbeschwert leben kann, wie andere, kann man sich über Kleinigkeiten freuen und kleine Freuden schätzen! Gottes Segen!

Kochtrotz

Liebe Stella, Katharina wird deine Fragen bestimmt noch beantworten. Liebe Grüße Steffi

Katharina

Liebe Stella,
Piloten, die von Chemtrails sprechen, nehmen damit nur die Leute auf´s Korn. Es gibt Flugzeuge, die bewusst Substanzen ausbringen, das hat aber absolut nichts mit Chemtrails zu tun. Diese Substanzen werden zum Beispiel in aufkommende Hagel-Wolken gespritzt, indem Piloten bewusst in diese Wolken fliegen, damit diese Abregnen und es keinen extremen Hagel mit Sach- und Personenschäden gibt. Außerdem gibt es Flugzeuge, die Wasser ablassen (Löschflugzeuge) oder Insektizide oder Düngemittel auf Felder ausbringen. Das sind aber alles kleine spezielle Maschinen und hat nichts mit Chemtrails zu tun. Chemtrails sind tatsächlich die Ideen reiner Verschwörungstheoretiker, und die Möglichkeit für einzelne Piloten, sich lustig zu machen oder wichtig zu nehmen. Natürlich muss man sagen, dass die Abgase der Flugzeuge hochgiftig sind, aus dem selben Grund wie Fume Events, aber es gibt da nichts bewusstes oder ähnliches was passiert oder gemacht wird.
LG Katharina

Anke

Hallo ihr zwei, dieses Syndrom ist mir neu. Dennoch fliege auch ich nicht gerne in Reiseflugzeugen. Mir ist auf meinem ersten Flug vor mehr als zwanzig Jahren ähnliches widerfahren. Wir hatten einen Kerrosinschaden. Das war lang nicht alles, was mich anging. Ich bekam meine Epileptischen Anfälle, anscheinend mehrere, Asthma, Hautprobleme, und noch mehr, von dem sich erstmal keiner erklären konnte, warum so plötzlich und wo her blos. Es hieß sogar, ich müsse sterben, das sähe aus wie … “Mit ich müsse sterben … weil,” lebte ich 27 Jahre. Ich fliege seit diesem Zeitpunkt und diesem Ereignis sehr ungern – immer noch mit dem großen Knall im Ohr und im Hinterkopf, als die Kerrosinleitung riss. Wir waren so kurz vor Valenzia, dass man die Landebahn fast schon gesehen hat. Unter uns nur Wasser – sehr viel Wasser.
Das war ein Teil meiner Geschichte. Ich wünsche Katharina alles Gute, viel Humor und trotzt allem viel Lebensfreude – und ganz wichtig – legt das Lachen nie ganz weg. Sonst habt ihr zum Schluss womöglich vergessen, wohin ihr es gelegt habt. Genieß jeden Tag. Das ist auch noch ganz wichtig. Liebe Grüße Anke

Kochtrotz

Liebe Anke, das ist ja ein schlimmes Erlebnis, da du da hattest. Alles alles Gute weiterhin für doch. Lieben Gruß Steffi

Katharina

Liebe Anke,
das ist absolut schrecklich und da hast du sicher auch sehr viel dieser Stoffe abbekommen. Auch wenn es schon lange her ist, evtl wäre da Göttingen auch ein Ansprechpartner für dich. Oder eben ein spezieller Lungendiffusionstest, bei dem auch Werte abseits der “normalen” Diagnostik angeschaut werden. Wenn es damals so plötzlich auftrat trau ich mich fast wetten, dass deine Probleme zum großen Teil ihren Ursprung dort haben.
Liebe Grüße
Katharina

Emmi Suck

Okay, das ist ganz schön krass. Da will ich mit meinen Wehwehchen nicht mehr klagen, Wahnsinn!!!! Ich wünsche der Katharina alles gute was man wünschen kann in diesem Fall. Danke für diesen interessanten Beitrag!!!!

Lg Emmi

Kochtrotz

Liebe Email, mir geht es genauso. Da hält man gar zu schnell die Füsse still. Viele Grüße Steffi

Martina Prinz

Hallo Steffi ich bin auch sprachlos den ich habe noch nie was gehört vom Aerotoxischem syndrom.die geschichte von katherina hat mich sehr berührt.

Kochtrotz

Liebe Martina, das ist einer der Gründe, warum ich Katharina eingeladen habe. Wir wissen über dieses Thema so gut wie nichts und setzen uns unbedarft in den Flieger. Herzliche Grüße Steffi

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